Geschichte unseres Ortsverbandes

Gründung

Als am 15. August 1952 der Ortsverband Goslar gegründet wurde, waren es lediglich sieben Männer, die sich der Herausforderung stellten anderen Menschen zu helfen und sie zu unterstützen.

Um erstmal eine Grundlage zu schaffen brachten die Kameraden anfangs ihr eigenes Werkzeug mit in ihre Zweizimmer-Unterkunft in der Marktstraße.

Am Anfang war alles öd und leer...

In alten Berichten heißt es:

Kahle Wände gähnen uns an. Die Wand ist krank, das muss alles herunter. Keine Schaufel, kein Pinsel, keine Kelle, kein Nagel... nur guter Wille und für fünf Pfennige Idealismus.

Und dennoch begann man, schwitzte, fluchte, lachte und sang. "Glück auf" sagte man beim Gehen, irgendetwas brachte man mit, was auch immer benötigt wurde und Langsam wuchs der Leihbestand. Da das THW, gegründet 1950, bundesweit auch noch in den Kinderschuhen steckte, konnte man die Gerätschaften selbst nur mit einem Handwagen durch Goslar ziehen.

Keine neue „Technische Nothilfe”

Durch den ersten öffentlichen, gemeinnützigen Arbeitseinsatz mit seinem Brückenbau 1954 wurden viele der Befürchtungen und Vergleiche mit der Technischen Nothilfe beseitigt. Noch 1952 gab es eine Anti-THW-Kampagne des DGB mit der Bahauptung, dass eine neue TeNo (Vorgängerorganisation des THW bis 1945) unter veränderten Namen errichtet worden sei.

Der Ortsverband wächst

Stetiger Wandel

Mehr und mehr Kameraden kamen dazu, die Ortsbeauftragten wechselten, aus Falke wurde General a. D. Herrmann, danach bekleidete Kreisoberinspektor Ottomann das Amt. Es folgten noch einige, später Gerd Brunke, Günter Nenning und Wolfgang Feuerstake. Seit 2017 steht Martin Weber an der Spitze

Aber nicht nur diese änderten sich, sondern auch die Unterkünfte – von der Marktstraße zogen wir in ein Gebäude in der Hildesheimer Straße und haben nun seit 1990 eine eigene Unterkunft in der Alten Heerstraße 16 im Industriegebiet Bassgeige.

Der Ortsverband in Übung...

Bei der Forstbereisung im August 1964 hatte das THW die erste von ihm errichtete Wanderschutzhütte auf dem „Sydekum” der Stadt übergeben. Sie fand so viel Anerkennung, dass sich weitere Gönner für den Bau solcher in das Landschaftsbild passender und der Wanderbewegung dienender Hütten fanden. Zu ihnen gehörte auch die Stadtsparkasse, das Junior Werk und auch die Kreishandwerkerschaft. Insgesamt wurden 14 Schutzhütten erbaut.

Immer wieder kam es zu Brücken- und Stegbauten, sei es die eine 1957 erbaute Brücke beim Osterfeld, wo auch der Bundesgrenzschutz mithalf, oder eine Brücke über die Oker, Nähe der Steppdeckenfabrik der Fa. Schulze (heute: Lebenshilfe Probsteiburg). Stets meisterten die Helfer mit Kraft und Geschick ihre Aufgaben.

Immer wieder kam es zu Brücken- und Stegbauten, sei es die eine 1957 erbaute Brücke beim Osterfeld, wo auch der Bundesgrenzschutz mithalf, oder eine Brücke über die Oker, Nähe der Steppdeckenfabrik der Fa. Schulze (heute: Lebenshilfe Probsteiburg). Stets meisterten die Helfer mit Kraft und Geschick ihre Aufgaben.

...und Einsatz

Dieses waren jedoch alles nur Übungen und gemeinnützige Taten. Aber auch viele reale Einsätze des THW Goslar sind vielen Bürgern sicherlich noch bekannt - ob beim Grubenunglück von Lengede, bei Schneestürmen im Harz, einem Waldbrand am Sudmerberg, bei Hochwasserkatastrophen an Oder und Elbe, bei den Bereitschaften zu Fußball Weltmeisterschaft 2006 in Hannover oder auch kleineren Einsätzen, zum Beispiel als ein VW aus dem Okerstausee gezogen werden musste. Außerdem wurde das THW bei zahlreichen Großbränden in Goslar zur Hilfeleistung herangezogen.

Bei jedem Einsatz hatte anfangs der OV Goslar die Möglichkeit ein motorisiertes Einsatzfahrzeug aus Hannover anzufordern, welches dort ständig in Bereitschaft stand und noch vieles mehr. Doch was nützt Gerät ohne Ausbildung?

Ausbildung

Durch Filme, Diavorstellungen und Präsentationen, sowie Vorträge durch geschulte Fachkräfte, erlangten die THW Helfer ihr Wissen. Jeden Dienstag war Ausbildungsabend und bald hatte jeder Helfer eine qualifizierte Ausbildung beim THW bekommen und konnte so schnell und gewissenhaft, wie nur möglich, reagieren.

Bis 1972 behalfen wir uns mit einem gespendeten VW-Transporter (worauf man seinerzeit sehr stolz war), doch dann erhielten wir zum 20-jährigen Bestehen einen fabrikneuen, 10 t schweren, geländegängigen LKW.

Einsatz für den Nachwuchs

1970 wurde die Jugendgruppe beim Ortsverband Goslar gegründet und besteht seitdem fort. Jungen und Mädchen, anfangs von 12–14 Jahren, konnten dort eintreten, heute können Kinder schon ab 10 Jahren Junghelfer werden. Hier lernten und lernen sie wie man mit Leinen und Seilen umgeht, Dreiböcke bindet, die THW-Kunde allgemein, aber auch wie man sich in der Gruppe verhält.

Wir waren jedoch nicht nur im Um- und Inland aktiv, sondern konnten auch Kameraden im Ausland zum Einsatz bringen, wie z.B. in Frankreich, Russland, Äthiopien und Polen.

Das THW findet Beachtung

Einblick ins THW

Als die ersten Hürden genommen waren, zeigte sich auch Interesse in der Bevölkerung und hierfür wurden Werbewochen oder gelegentlich ein „Tag der offenen Tür” eingerichtet. Bei Schauübungen wurde den Leuten ein Einblick ins THW vermittelt. Unter anderem wurde dafür auch ein Schaufenster bei der Firma Hottenrott eingerichtet, welches große Zustimmung fand.

Hoher Besuch

Besuche wie von Bundesinnenminister Hans-Dietrich Genscher 1974 brachten den Ortsverband noch einmal mehr in die Schlagzeilen. Bei einem THW-Helfertag stellte er die neue Einsatzkleidung vor – Nach schweren Filzanzügen und hellen Overalls kamen wir 1974 zu grauen Anzügen. Heutzutage haben wir dunkelblaue, mir Reflektionsstreifen versehene Einsatzkleidung.

Und heute?

Dieses und noch vieles mehr geschah in den letzten knapp 70 Jahren. Wir hoffen, dass es auch weiterhin hilfsbereite Menschen geben wird, die uns auf vielfältige Weise unterstützen. Ob durch aktive Mitwirkung im Ortsverband, die Bereitstellung von Übungsmöglichkeiten oder die finanzielle und organisatorische Unterstützung über die Helfervereinigung. Denn wenn es zu einem Einsatz kommt werden wir heute wie damals unser Bestes geben - mit bewährter und moderner Technik sowie motivierten und qualifizierten Menschen, die damit anderen helfen.

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